Weil die Menschheit nicht mehr über die Sinne verfügt, mit denen sie, wie in Vorzeiten, in die Welten der Götter, Engel, Zwerge und Elementarwesen schauen kann, ist ihre Vorstellung darüber auf Theorien angewiesen oder hat sich in komplette Ablehnung der Existenz solcher Welten gewandelt.
Mit dem tiefen Eintauchen der Seele in die physische Materie sind die Wahrnehmungsorgane für die anderen Welten verkümmert. Allerdings wurde der tiefste Scheitelpunkt dieser Entwicklung mit Ende des 19. Jahrhunderts durchschritten. Als Reaktion auf die damit verbundenen neuen Möglichkeiten der Wiedererkennung der höheren Wesenheiten gaben die geistigen Bruderschaften die auf dem theosophischen Kern gründenden Lehren in neuer und zeitgemäßer Form heraus. Wir haben die Lehren hier schon ausführlich beschrieben und den Schwerpunkt auf die Inhalte gelegt, die besonders für die westliche Hemisphäre gegeben wurden.
Da sich auch die Götterwelt selbst in Entwicklung befindet und ein Teilvon ihr an der Unselbständigkeit des Menschenreiches Gefallen gefunden hat, wurde von dieser Gruppe viel unternommen, den Zustand der menschlichen Gefühle und Gedanken in Unwissenheit zu halten. Der Kern ihrer Handlungen war das Verbergen der Wahrheit über die Seelenwanderung (Reinkarnation) im Bewusstsein des Menschen.
Als nächster Schritt wurde zur Zeit Echnatons in Ägypten aus der vielgestaltigen Götterwelt durch monotheistische Reduktion der eine Gott erfunden, der aus theosophischer Sichtweise ein Fortschritts-Verhinderer und damit ein „aus der Zeit gefallener Engel“ ist. Die Unbegrenztheit der aufsteigend höheren Welten des Göttlichen wurde astral-mental im Bewusstsein gelöscht.
Zu der Ein-Gott-Theorie war das Dogma der Ein-Leben-Theorie (Auslöschen der Reinkarnationswahrheit) eine negative logische Ergänzung.
Es entstanden viele Religionen des Monotheismus, die sofort darum konkurrierten, wer denn nun den wahren einen Gott habe. Die vielen Kriege und Gewalttaten im Konkurrenzkampf um den richtigen Gott sind ein Schandfleck in der Geschichte dieses Planeten.
Eine perfide Ergänzung zeigte sich dann später in der Wissenschaft des Darwinismus, der das Reich der Tierwelt mit dem höheren seelengeprägten Reich der Menschheit herabwürdigend vermischte und den Menschen zu einem instinktgetriebenen Raubtier abwertete. Menschen fanden in dieser Theorie die Erlaubnis, ihre niederen selbstsüchtigen Ziele mit voller Berechtigung auszuleben. Es ist nicht verwunderlich, dass eine Wirtschaftstheorie entwickelt wurde, in der das Grundprinzip der darwinistischen Auslese um jeden Preis und mit jedem Mittel zentraler Punkt ist (Hayek und Mises und andere).
Die aktuelle Evangelikale Bewegung, besonders in den USA, greift diese ungeistigen Grundlagen auf und entwickelt das Prinzip des von „Gott“ verliehenen (zur Schau gestellten) Reichtums, der damit seine „Auserwählten“ kennzeichnet. Ergänzt wird diese Sichtweise durch die Vermischung mit alttestamentarischen Grundsätzen eines strafenden und rächenden Gottes. Übersehen wird dabei bewusst, dass sich das Wirken des Christus gegen den „Rachegott“ des Alten Testamentes und seine selbsternannten Vertreter richtete. Die Betonung des Jesus in dieser Religionsabart lässt das Wirken des Christus im falschen Bild eines Jesus verschwinden.
Extreme Anhänger einer jüdisch-alttestamentarischen Ein-Gott-Theorie vertreten offen in ihrer besonderen Religion den Grundsatz, dass nur ihre „Volksgruppe“ eine göttliche Seele hat und alle anderen Menschen eine Tierseele haben. Damit schließt sich der Kreis der Darstellungen fehlgeleiteter Ansichten, der um viele weitere Aspekte derselben Wurzeln ergänzt werden könnte. So verbindet sich die religiöse Arroganz des Auserwähltseins mit einer räuberischen Wirtschaftsideologie
In der heutigen Zeit, in der die manipulierte Verdummung der Menschen wieder Raum greift, während gleichzeitig der Planet in einem exponentiell fortschreitenden Prozess zerstört wird, also der Ast auf dem wir, physisch betrachtet, sitzen, abgesägt wird, sind unsere theosophischen Aktivitäten die eines „Rufers in der Wüste“.