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Wegmarke 19

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Wir kommen noch einmal auf den Tibeter (Meister D.K.) zurück, der in den Ausführungen die Fehlentwicklung in der öffentlichen Betrachtung der Meister der Bruderschaft beschreibt und die Gründe dafür aufzeigt.

Zitate aus Jüngerschaft 1:

Die Theosophische Gesellschaft hat die Tatsache der Meister gelehrt, obgleich H. P. Blavatsky (in einer Mitteilung an die esoterische Abteilung) [778] ausgedrückt hat, dass sie es bitterlich bereut hat, es getan zu haben. Diese Lehre ist von späteren theosophischen Leitern falsch ausgelegt worden, und sie haben gewisse grundlegende Fehler gemacht. Die Meister, die sie geschildert haben, zeichneten sich durch eine unmögliche Unfehlbarkeit aus, weil die Meister sich selbst entfalten; die Lehre die gegeben wurde, befürwortete ein fesselndes Interesse an Selbstentwicklung und eine intensive Konzentration auf persönliche Entfaltung und Befreiung; die Leute, auf die als Eingeweihte und ältere Jünger hingewiesen wurde, waren ganz mittelmässig, ohne jeglichen Einfluss ausserhalb der Theosophischen Gesellschaft selbst; völlige Hingabe an die Meister wurde ebenfalls betont, eine Hingabe an ihre Persönlichkeiten. Es wurde auch gezeigt, dass diese Meister sich in das Organisationsleben der verschiedenen okkulten Gruppen, die den Anspruch erhoben, unter ihrer Leitung zu arbeiten, einmischten. Sie wurden für die Fehler der Leiter der Gruppen verantwortlich gemacht, die sich durch Ausdrücke, wie: «Der Meister hat mir aufgetragen zu sagen usw.», «Der Meister wünscht, die folgende Arbeit getan zu sehen» oder «Der Meister will, dass die Mitglieder dieses oder jenes tun» zu schützen suchten. Diejenigen, welche gehorchten, wurden als gute Mitglieder angesehen; diejenigen, die sich weigerten, interessiert und gehorsam zu sein, wurden als Abtrünnige betrachtet. Es wurden beständig Übergriffe in die Freiheit des einzelnen gemacht und die Schwächen und der Ehrgeiz der Leiter wurden mit einem Alibi versorgt. A. A. B., der dies alles gut bekannt war, weigerte sich, irgendetwas mit einer sich so beständig wiederholenden Tätigkeit zu tun zu haben, denn derart ist die Geschichte von fast allen bekannten okkulten Gruppen, welche die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen. Selbst wenn ich gewünscht hätte, auf eine solche Art und Weise zu arbeiten (was niemand, der an die Hierarchie angegliedert ist, jemals tut) würde sie nicht mit mir gearbeitet haben.

Vor Jahren habe ich zu A. A. B. gesagt (und ebenfalls ihr eigener Meister), dass es ihre hauptsächliche Aufgabe als Jünger sei, die Öffentlichkeit mit dem wahren Wesen der Meister der Weisheit vertraut zu machen, und auf diese Weise den falschen Eindruck, den die Öffentlichkeit gewonnen hatte, unschädlich zu machen. Sie hat dies bis zu einem gewissen Grad, aber nicht in dem beabsichtigten vollen Umfang, getan. Sie scheute vor der Aufgabe zurück infolge des schlechten Rufes, in den die ganze Angelegenheit durch die falschen Darstellungen der verschiedenen Lehrer und okkulten Gruppen und die lächerlichen Ansprüche, die von Unwissenden über uns ausgegeben wurden, gefallen war. H. P. B., ihre Vorgängerin, bemerkte in gewissen Unterweisungen, die an die esoterische Abteilung der Theosophischen Gesellschaft ausgesandt wurden, dass sie es bitterlich bereute, die Meister, ihre Namen und ihr Wirken je erwähnt zu haben. A. A. B. ist derselben Meinung gewesen. Die Meister, so wie sie seitens der Theosophischen Gesellschaft geschildert worden sind, haben eine schwache Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit; durch dieses Zeugnis ihrer Existenz ist viel Gutes getan worden, und die lächerlichen Einzelheiten, die zuweilen mitgeteilt wurden, haben viel Schaden angerichtet. Sie sind nicht so, wie sie geschildert worden sind. Sie lassen keine Befehle an ihre Anhänger (oder vielmehr Anbeter) ergehen, dies oder das zu tun, diese oder jene Organisation zu gründen, noch deuten sie an, dass gewisse Leute von ausserordentlicher Wichtigkeit sind und [788] hierarchischen Rang besitzen. Sie wissen genau, dass Jünger, Eingeweihte und Meister an ihren Werken, ihren Taten und ihren Worten erkannt werden; sie müssen ihren Rang durch die Arbeit, die sie vollbringen, beweisen.

Die Meister arbeiten durch ihre Jünger in vielen Organisationen; sie erzwingen durch diese Jünger nicht den blinden Gehorsam der Mitglieder der Organisation, noch schliessen sie diejenigen von der Unterweisung aus, die nicht mit den Grundsätzen oder den Auslegungen der Leiter übereinstimmen. Sie sind den Gruppen gegenüber, die unter verschiedenen Jüngern oder anderen Meistern arbeiten, nicht trennend oder feindlich gesinnt, und jede Organisation, an der die Meister Interesse haben, würde alle einbeziehen und niemand ausschliessen. Sie haben keine Wortgefechte über Persönlichkeiten und pflichten diesem bei oder weisen jenen zurück, nur weil die Grundsätze eines organisierten Leiters unterstützt werden oder nicht. Sie sind keine auffallenden und ungebildeten Menschen, wie sie von den mittelmässigen Leitern vieler Gruppen dargestellt werden, noch wählen sie Männer und Frauen (als ihre verpflichteten Jünger und prominenten Arbeiter) die, selbst vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, ausgesprochen minderwertig sind oder Ansprüche erheben und die Kunst, die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken, ausüben. Um ein Probejünger zu sein, kann man ein hingebungsvoller Mensch sein; dann kann die Betonung auf Reinigung und das Erlangen eines intelligenten Verständnisses für Bruderschaft und menschliche Bedürfnisse gelegt werden; um ein angenommener Jünger zu sein, der direkt unter den Meistern arbeitet und in der Weltarbeit aktiv tätig ist, (mit zunehmendem Einfluss) ist eine mentale Polarisation, die Entwicklung des Herzens und ein Gefühl für richtige Bewertung erforderlich.

Da A. A. B. dies alles wusste und sie die schlechten Wirkungen der Lehre, die gewöhnlich über die Meister gegeben wird beobachtet hatte, hat sie das Äusserste versucht, um das wahre Wesen der Hierarchie, ihre Ziele und ihre Mitarbeiter darzustellen; sie hat sich bemüht, die Betonung auf die Menschheit und auf Weltdienst zu legen, so wie die Hierarchie selbst es tut, und nicht auf eine Gruppe von Lehrern, die selbst, wenn sie die gewöhnlichen Persönlichkeitsprobleme und die Erfahrungen in den drei Welten überwunden haben, doch noch im Ausbildungsprozess sind und sich selbst (unter der Unterweisung des Christus) vorbereiten, den «Weg der Höheren Evolution», wie es genannt wird, zu betreten. Der Name, der uns von einigen Jüngern in Tibet gegeben wird, gibt einen Schlüssel zu dem Punkt unserer Errungenschaft. Sie nennen die Hierarchie die «Gesellschaft von organisierten und erleuchteten Denkern‘, erleuchtet durch Liebe und Verständnis, [789] durch tiefes Erbarmen und die Fähigkeit, alles einzubeziehen, erleuchtet durch die Erkenntnis des Plans; Denker, die danach streben, die Zielsetzung zu begreifen, und die ihren eigenen unmittelbaren Fortschritt opfern, um der Menschheit zu helfen. Das sind Meister.