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Wegmarke 17

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Es begann 1875 zum erwarteten Ende des dunklen Zeitalters (Kali Yuga) mit H.P. Blavatsky. Die Zielrichtung war, das Abendland mit den Inhalten der östlichen Philosophie bekannt zu machen. HPB war die Vorhut und es war ihre eigene Initiative. Sie nahm den Weg durch den Shamballa-Ashram von Mahatma Ms.

Es war nicht ihre erste Inkarnation in Europa. Davor war ihr/sein Auftreten als Cagliostro äußerlich gesehen weniger erfolgreich und von einem Skandal überschattet. Der damalige Schwerpunkt lag im Kultischen des Rosenkreuzertums. Cagliostro kreierte einen Hochgrad-Freimaurerkultus, auf den dann später R. Steiner seinen eigenen Kultus aufbaute.

Es war H.P.B‘.s Entscheidung, die Öffentlichkeit mit der Hierarchie und den Meistern bekannt zu machen. Ihre selbstgestellte Aufgabe war es primär, die östliche Philosophie (mit Schwerpunkt Buddhismus) zu vermitteln.

Die ersten Schritte machte sie (nach ihrem Aufenthalt in Tibet) in einer europäischen Rosenkreuzergruppe, nach Aussage von R. Steiner, unterstützt durch den Meister R. Dann wechselte sie in den USA in die aufkommende spiritistische Bewegung und erzielte in diesen Kreisen hohe Aufmerksamkeit, die dann auch in öffentliche Bekanntheit mündete.

Wesentlich für ein Verständnis ihres Weges ist ihr vorheriger Aufenthalt in den Außenposten (Ashrams) der Geistigen Hierarchie in Tibet bzw. im Norden von Tibet. Sie erhielt vom Meister D.K. bezüglich der historischen Schriften intensive Unterstützung. Mahatma M. begleitete sie mit Hinweisen auf Inhalte der Lehre, die für eine Veröffentlichung als sinnvoll angesehen wurden.

Aus diesen Schilderungen mag erkenntlich werden, dass sie geistig eigenverantwortlich handelte und von der Bruderschaft gefördert wurde, den Impuls für diesen Weg aber bereits mitbrachte.

Ihre komplizierte Gesundheit beendete dann schnell und überraschend ihre Inkarnation und mündete, wie in den Tagebüchern Helena Roerichs beschrieben wird, in eine schnelle nächste Inkarnation in Ungarn, in der er (männliche Inkarnation) die Befreiung der 4. Einweihung erlangte, im physischen Körper wieder den Weg zum Himalaya nahm und dort weiterarbeitete.

Zwei wesentliche Punkte zu Ihrem Wirken sind zu nennen: Die Gründung der Theosophischen Gesellschaft und die spektakulären Phänomene in den spiritistischen Gruppen. Zur Theosophischen Gesellschaft gleich mehr, zu den spektakulären und öffentlichkeitswirksamen Phänomenen muss klar gesagt werden, dass die Bruderschaft im Rückblick entschied, nicht mehr in dieser Form unterstützend tätig zu werden.

„Der große Auftrag von Upasika (Blavatsky) ist unwiderruflich“. Tagebücher 27.7.1929

Damit ist gesagt, dass ihre/seine Mission weitergeht.

Die Theosophische Gesellschaft ging ihren Weg nach dem Übergang Blavatskys primär im Wirken Annie Besants weiter. Es ist nicht einfach, ihr rückblickend gerecht zu werden. Sie war die Führungspersönlichkeit und hatte die Verantwortung. Die Krishnamurti Initiative misslang ihr offensichtlich und schädigte das Ansehen der Gesellschaft in der Öffentlichkeit. Die Proklamation der „12 Apostel“ verstärkte den negativen Trend eher noch. Ihr Anspruch auf die unbedingte Anerkennung als Leiterin war sehr stark ausgeprägt. Die Gespräche zwischen H. Roerich und Mahatma M. zu diesem Thema, in den Tagebüchern aufgezeichnet, sind nüchtern und kritisch-bedauernd.

Es kann gesagt werden, dass die Theosophische Gesellschaft Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts nach den unglücklichen spektakulären Auftritten lethargisch fortschritt, ohne in der Öffentlichkeit wesentliche Wirkung zu erzielen.

Für die Bruderschaft (Hierarchie/Herzzentrum und Shamballa/Kopfzentrum) war als Ergebnis des Vorstoßes von H.P.B. aus östlicher Sicht ein Loch in die Wand zum Westen geschlagen und aus traditionell westlicher Esoterik, der Rosenkreuzerbewegung, eine Möglichkeit zum Aufbau erweiterter Geisteswissenschaft geschaffen worden.

Drei Impulse, fast gleichzeitig, nutzten diese Gelegenheit, um der Menschheit, hauptsächlich im Westen, die Geisteswissenschaft und okkulten Wahrheiten anzubieten und darzulegen, zumal das Ende des dunklen Zeitalters mit dem Durchschreiten des materiellen Tiefpunktes eine solche Aktivität erforderte.

In westlicher Rosenkreuzertradition schlug R. Steiner das Angebot aus, die Leitung der Theosophischen Gesellschaft zu übernehmen, da die Krishnamurti-Angelegenheit ihn erschüttert hatte, und begann die eigene Bewegung und Schule der Geisteswissenschaft aufzubauen. Es wurde ein großes Werk, dem aber aus Sicht der höheren Ebenen die Trennung als Makel anhaftete.

Die Shamballalehre Mahatma M.‘s, gegeben durch H. Roerich, ist der zweite große Impuls, dessen Schwerpunkt allerdings ursprünglich weniger der Westen als die nördliche Hemisphäre des Planeten wurde. Der Raum Russlands, Nord Tibets und in Teilen Nordamerikas bildete das Ziel. Für M. war es die Fortsetzung des theosophischen Impulses H.P.B.‘s, ohne dass er eine äußere organisatorische Verbindung zur lethargischen Theosophischen Gesellschaft herstellte.

Der dritte große Impuls gelang dem tibetischen Meister D.K. gemeinsam mit Alice Bailey in der Herausgabe einer Gesamtlehre auf der Basis der östlichen Philosophie in westlich geformter Sprache und Begrifflichkeit. Schwerpunkt seines Wirkens war es, den Meister aller Meister, Christus, in seiner geistigen Stellung und seinem überragenden Wirken so darzustellen, wie es der schon 2000 Jahre bestehenden Realität in der östlichen Lehre entsprach.

Alice Bailey schildert in ihrer Autobiographie die Probleme, die sie in der Theosophischen Gesellschaft in Amerika hatte, als sie auf einem der Meisterbildnisse „ihren“ Meister erkannte und dies offen äußerte. Schnell wurde deutlich, dass für das Vorhaben des Tibeters eine Anknüpfung an die bestehende Theosophische Organisation nicht sinnvoll erschien.

So erlebte die von H.P.B. gegründete Theosophische Gesellschaft drei empfindliche „Niederlagen“.

So entstanden viele Konflikte und Missverständnisse, und zwischen den heutigen Anhängergruppen der drei genannten Impulse und der Theosophischen Gesellschaft sind sie leider auch aktuell lebendig.

Für die heutige Theosophische Gesellschaft, für sie sind diese Zeilen auch geschrieben, ist es überlebensnotwendig, die drei großen Impulse als Fortführung und Erweiterung der Gabe H.P.B.‘s  wahrzunehmen und anzuerkennen. Nicht ohne Grund haben wir den Titel „Zeitgemäße Theosophie“ für unsere Initiative gewählt und binden Grundlagen aller drei Lehren in unsere Texte ein. Aus der höheren Perspektive ist dies überfällig und vonnöten.