Ein wirkungsvolles Beispiel für eine Anwendung des in Zielmarke 12 gegebenen Mantras ist, unter Beachtung der geforderten Grundlagen, eine Wanderung durch Menschenströme, die sich in Bewegung befinden, zum Beispiel hin zu großen Veranstaltungen oder diese verlassend. Es ist eine gute Wahl, nicht gegen den Strom, sondern mit der Bewegung selbst zu wandern, allerdings mit einer deutlich geringeren Geschwindigkeit und je nach Situation am Rande des Stroms.
Dabei sind das bewusste Gehen und das gleichzeitige innere Rezitieren des Mantras von tiefer Bedeutung. Wer steht pausiert in der Rezitation.
Es mag verwundern, dass wir annehmen, dass diese besondere Praxis nur wenige Minuten oder Augenblicke angewandt werden sollte. Jeder Handelnde muss spüren bis zu welchem Punkt innerer Anspannung er es jeweils anwenden kann. Wir geben also den Rat, vorsichtig zu beginnen und die Wirkung auf das eigene geistig-seelische-Selbst sorgsam zu beachten.
Wer einen Bezug oder Schlüssel zu dieser okkulten Praxis sucht, mag dieses Bild von Nicolas Roerich betrachten:
„Der Stern von Allahabad wies den Weg. Und so besuchten Wir Sarnath und Gaya. Überall fanden Wir die Entweihung der Religion. Auf dem Rückweg, bei Vollmond, geschah der denkwürdige Ausspruch Christi. Beim nächtlichen Marsch verfehlte der Führer den Weg. Nach einigem Suchen fand ich Christus auf einem Sandhügel sitzend, wie Er in den vom Mond beschienenen Sand blickte. Ich sagte zu Ihm: „Wir haben den Weg verloren, Wir müssen die Zeichen der Sterne abwarten.“ „Rossul M., was bedeutet Uns ein Weg, wenn Uns die ganze Welt erwartet?“ Er nahm Seinen Bambusstab, zeichnete ein Quadrat um den Abdruck Seines Fußes und sprach: „Wahrlich, Ich sage: Mit menschlichen Füßen.“ Dann drückte Er Seine Handflächen in den Sand, zeichnete ebenfalls ein Quadrat und sprach: „Wahrlich, Ich sage: Mit menschlichen Händen.“ Zwischen die beiden Quadrate zeichnete Er eine Art Pfeiler und verband darüber die beiden Quadrate mit einem Bogen. Er sagte: „Oh, wie wird Aum in das menschliche Bewusstsein eindringen! Hier zeichnete Ich einen Blütenstempel und darüber einen Bogen und legte somit in vier Richtungen das Fundament fest. Wenn durch menschliche Hände und durch menschliche Füße der Tempel errichtet wird, in dem der von Mir zugrunde gelegte Blütenstempel erblüht, dann lasst die Erbauer Meinen Weg beschreiten. Warum warten Wir auf einen Weg, wenn dieser vor Uns liegt?“ — Er stand auf und löschte die Zeichnung mit dem Bambusstab. Wenn der Name des Tempels ausgesprochen wird, dann wird die Inschrift in Erscheinung treten. Meines Sternbildes gedenkend, werden ein Quadrat und neun Sterne über dem Tempel leuchten. Das Zeichen des Fußes und der Hand wird über den Ecksteinen eingeschrieben sein. So sprach Er Selbst am Vorabend des Vollmondes und die Hitze in der Wüste war groß.“
Dieses Zitat findet sich im Buch „AGNI YOGA“.
Es wird hiermit ein Bogen gespannt, der 2000 Menschenjahre umfasst. Mögen dem „Wanderer“, wie Mahatma Morya den Christus in den Büchern des Agni Yoga nennt, auch 2000 Jahre später weitere Wanderer nachfolgen. In ihrer, zu Anfang dieses Textes beschriebenen, „Wanderung“ ist dem Symbol des Fußes entsprochen worden.
Mahatma M. drückt es so aus:
„Als Beispiel lässt sich Unsere Bruderschaft anführen. Ohne das Verstehen der irdischen Bedingungen könnte sie nicht existieren. Wer die irdischen Bedingungen von sich weist, beraubt sich selbst der Barmherzigkeit und des Mitleids. Doch ohne diese Eigenschaften ist geistiger Fortschritt unmöglich. Die Lehre von einer erneuerten Welt kann nicht inmitten von Hartherzigkeit leben. Die Geisteswissenschaften vermögen sich dort nicht zu entwickeln, wo das Herz schweigt“.
(Aus „Supermundane 2“ in der AGNI YOGA Reihe)