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Betrachten wir den solaren Logos (Shiva) als eine Wesenheit in Entwicklung, so wie jeder Mensch sich in Entwicklung befindet, ergibt sich Folgendes:

Neben all den Lebensformen und feinstofflichen Planeten, die alle Teil seiner Wesenheit sind, ist der Planet Erde besonders hervorzuheben.

Es ist für viele Menschen (wahrscheinlich für fast alle) schwer verständlich, dass auf  unserem Planeten hohes Geistiges neben untermenschlichen Substanzen und Wesen vorhanden ist und sich im dauerhaften Kampf miteinander befindet.

Dass der irdische Planet ein solcher Kampfplatz im Wesen des Shiva (des solaren Logos) ist, lässt sich in vielen Lehren, auf die wir bisher Bezug genommen haben, belegen.

Die Sinne der Menschen erlangen (zum Glück) keine direkte erkennende Wahrnehmung des Untermenschlichen mehr, sie nehmen nur noch emotional und im einfachen Denken die ständig wirkenden dunklen Impulse wahr. Ebenso sind ihre Sinne unausgebildet für die höheren geistigen, feinstofflichen Ströme.

Es wäre schon ein Gewinn, wenn die Menschheit die für sie sichtbaren Planeten als unwesentliche Erscheinungen ihrer eigentlichen Lebendigkeit betrachten würde. So gibt es einen besonderen Planeten, der belebt ist und unter dem irdischen Niveau der Sichtbarkeit liegt, aber eine dominante Rolle im Leben des solaren Logos spielt. Ebenso gibt es höher  entwickelte Planeten im solaren System, die belebt nur feinstofflich zu erkennen sind.

Für die Leser, die sich mit den Besonderheiten der Kundalini im Wesen des Menschen beschäftigt haben, wird die Analogie zum solaren Logos (Shiva) denkbar sein. Es kann in der folgenden Analogie, die der tibetische Meister gibt, Erkenntnis gewonnen werden: Das Verhältnis Sonne zu Erde ist wie die Beziehung vom feinstofflichen Kopfzentrum zum feinstofflichen Zentrum an der Basis der Wirbelsäule.

Auf der Grundlage der bisher gegebenen Ausführungen kann sich dem Weg Shivas erkennend angenähert werden. Shiva ist eine Alchemistin (Alchemist), deren Ziel es ist, aus den irdischen und unterirdischen Substanzen das enthaltene Geistige zu „befreien“ und zu fördern. Der Prozess wird planmäßig mit der Gabe mentaler Erkenntnis angestoßen, die der Menschheit durch die Vermittlung geistig höher entwickelter Wesenheiten angeboten wird. Es ist also eine solar-kosmische Bildungsoffensive, die zusätzlich durch die Künste in der Kultur unterstützt wird. Die letzte große Kampagne begann mit Blavatsky 1875, ergänzte sich im Westen durch A. Bailey (und den tibetischen Meister D.K.), R. Steiner (den Meister Jesus) und H. Roerich (mit Mahatma Morya) und nähert sich ihrem Impulsende.

Der Impuls geht einher mit den Gegenreaktionen der in der physischen Substanz lebenden Kräfte, die mit Trägheit und aggressiven Interventionen verzögern und verhindern. Dabei ist die Hauptrichtung der Attacken in der überwiegenden Nutzung (Okkupation) durch den männlichen Teilder Menschheit zu erkennen.

Zitat H. Blavatsky: „Wie sorgfältig auch die zivilisierte Menschheit von ihren unsichtbaren Wächtern, den Nirmanakayas, beschützt wird, so steht sie doch infolge ihres Gesamtkarmas schrecklich in der Gewalt der traditionellen Widersacher der Nirmanakayas – der verkörperten und entkörperten ‚Brüder des Schattens‘.“

Trotz der Gegenwehr gelingt es dem Logos, in jeder der solaren Phasen einen „geistigen Ertrag“ zu sammeln und menschliche Einheiten auf den aufsteigenden Pfad zu überführen. In der Summe mögen die Zahlen klein sein, qualitativ jedoch sind sie für den Logos wertvoll.

Wenn ein Impuls, wie der von 1875, ausläuft, sich ein Überschießen der Gegenreaktionen abzeichnet und die Lebenssituation des Planeten auf Verfall hindeutet, wird Shiva entscheiden, ob der alchemistische Prozess unter modifizierten Bedingungen auf einem neuen Planeten sinnvoller ist. Dort könnte der Transformationsprozess unter graduell feinstofflicheren Bedingungen erträglicher sein. Allerdings wird das mit einer Aufteilung der menschlichen Geistseelen, wie schon in einem anderen Text beschrieben, vonstattengehen. Für Shiva ist die Aufteilung kein schmerzhafter Vorgang, sondern ein verantwortungsvoller Akt göttlicherVernunft.

Wir können zwei Wege des möglichen Aufstiegs beschreiben:

Zunächst den primär östlichen, der durch hochkonzentrierte Ausrichtung des  äußeren Lebens einen schnellen Übergang ermöglichen soll. Er beinhaltet den Grundsatz des vollkommenen Loslassens des Physischen (im Prinzip auch des Astralen) und strebt radikal das Ziel der Erlösung vom Leid des Irdischen an. Wir wissen, dass dieser Weg über das planetarische Herzzentrum zum (feinstofflichen) Sirius geht. Der tibetische Meister hat dazu ausführliche Fakten in den Büchern mit A. Bailey gegeben.

Die Frage nach dem angestrebten Nirvana und dem Zustand der vom irdischen Leid erlösten Seele lässt Fragen offen, wenn gleichzeitig bekannt ist, dass es selbst auf kosmischen Ebenen Dunkles gibt. Das Rad der irdischen Inkarnationen zu beenden, sollte nicht bedeuten, die dann folgenden Wesensverkörperungen zu übersehen. Der tibetische Meister beschreibt im „Kosmischen Feuer“ die verschiedenen Pfade nach der Befreiung von irdischer Inkarnation.

Der östlich populäre Erlösungsgedanke greift in der Auslegung durch die unwissenden Massen überwiegend zu kurz.

Der primär westliche Weg hingegen findet sich in der umfangreichen Lehre R. Steiners (des Meisters Jesus). Es wird wenig Methodisches gegeben, das zum schnellen Aufstieg des Suchenden beitragen kann. Es wird eher eine Versöhnung mit der äußeren irdischen Welt angestrebt und es wird der Versuch unternommen, durch eine stärker geistig genährte Kultur diese Versöhnung für viele Menschen herbeizuführen. Zwar warnt auch R. Steiner vor möglichen großen Umwälzungen auf dem Planeten, doch bleibt er der Linie treu, im Hier und Jetzt das Geistige zu suchen und dadurch die Menschheit zu heilen.

Es wären einige fragwürdige Punkte anzumerken, von denen nur einer betont werden soll. Die Selbstisolation R. Steiners vom östlichen Impuls, verbunden mit unverhohlener Kritik an den Meistern mit stärker östlicher Ausrichtung bleibt unverständlich. Die Folgen dieses Vorgehens sind belastend.

Der theosophische Impuls H. P. Blavatskys und der grundlegende Impuls Mahatma Moryas, gemeinsam mit Helena Roerich, verbinden die beiden Richtungen aus der Perspektive Shamballas, des planetarischen Kopfzentrums.

Ordnet man die verschiedenen Aktivitäten den planetarischen Zentren zu, ist das Rosenkreuzertum R. Steiners dem Kehlzentrum, mit einem Anteil am Herzzentrum, zuzuordnen.

Der Tibeter und A. Bailey sind klar auf das planetarische Herzzentrum ausgerichtet.

H.P. Blavatsky und M. mit Helena Roerich geben übergreifende synthetische Wissensinhalte, die dem planetarischen Kopfzentrum zugeordnet werden können.

Alle drei Impulse versuchen der Menschheit geistige Anregungen zu geben, um die zu erwartende Krise der Überbevölkerung und der Naturzerstörung (bis hin zur Zerstörung / Auslöschung des ganzen Planeten) durch eine Änderung ihrer Lebensweise, ihrer Haltung und Denkweise zu verhindern.

Der Zeitpunkt, bis zu dem das Umdenken hätte sichtbar werden  müssen, ist überschritten. Der tibetische Meister nannte vor etwa 80 Jahren einen Zeitraum von zwei Generationen als Wendepunkt. Ob es ein „point of no return“ vom physischen Standpunkt ausgesehen ist, bleibt offen. Jeder kann sich selbst ein Bild der aktuellen Weltlage machen.

Trotzdem liegt jeder Versuch, die Abwärtsbewegung zu wenden, in der Verantwortung derer, die geistige Erkenntnis und einen tieferen Einblick haben.

Die in den Zielmarken gegebene Handlungsmöglichkeit in einer subjektiven Gruppe stellt aus irdischer Sicht eine bedeutende Aktivität dar, um durch die Arbeit mit höchsten feinstofflichen Kräften den Prozess doch noch umzukehren. Kleingeister bauen sich lächerliche physische Überlebensbunker und wenn sie reich sind, kaufen sie sich eine Insel oder lassen sich teure Überlebensschiffe bauen. Große Geister wissen um ihre geistige / physische Doppelexistenz (Dreifachexistenz) und die geringe Bedeutung des physischen Todes. Sie verstärken ihre geistigen Aktivitäten in der Mitverantwortung für die Evolution des Planeten und der Teilnahme an Shivas Absichten. Eine Anzahl von ihnen hat schon lange die physische Befreiung erreicht, aber auf die vollständige Loslösung verzichtet, um weiter (mittels eines Restes an astraler Verbundenheit) wirken und sich (aus freier Entscheidung) inkarnieren zu können. Sie sind die von H. Blavatsky genannten Nirmanakayas. Sie kennen ihre dunklen Gegner der untermenschlichen Sphäre. Tolkien brachte die Begegnung beider in der Darstellung des Aufeinandertreffens von Gandalf mit einem der Balrogs in die durchschnitts-menschliche Wirklichkeit.