Suche
Close this search box.

Wegmarke 14

Facebook
Twitter
LinkedIn

Wir arbeiten uns an ein drängendes Thema heran, dessen Brisanz im aktuellen Zivilisationsgeschehen offensichtlich ist. Es ist aus seinem Ursprung heraus voller Emotionen (im Astralen) und in ihm steckt das Potential, die Fortschritte der seelisch-geistigen menschlichen Entwicklung zu behindern oder deren Stillstand und Rückschritt zu verstärken.

In den Wegmarken 12 und 13 ist die Wirkung der saturnischen Wesenskräfte im Physischen dargestellt und darauf hingewiesen worden, dass falsche Askese (Unterdrückung des Physischen) nicht der sinnvolle Weg ist. Die genannten Kräfte in der physischen Substanz haben und hatten seit langem auch immer mit der Fortpflanzung, also mit dem Triebleben des Menschen, zu tun. Sexualität als fester Bestandteil, entsprechend den Lebensphasen während der Inkarnation, kann nicht ausgeblendet werden und sollte es auch nicht, wie R. Steiner in Wegmarke 12 ausführt (siehe Zitat dort).

In einem Gespräch zwischen H. Roerich und Mahatma M. findet sich der folgende aufgezeichnete Dialog: (Tagebuch H. Roerich)

„Ist der (Begriff) Magnet ein Symbol für geistige Kraft?

Konvergenz der Welten. (In diesem Zusammenhang gleich dem Zusammenspiel der verschiedenen subtilen Welten mit der physischen Welt. Anm. des Verfassers)

Stimmt es, dass der Magnetismus der Frauen rechtshändig und der der Männer rückwärts gerichtet ist?

Vielleicht, denn männliche und weibliche Anfänge (Ursprünge) sind sehr gemischt. Viele Frauen sind fast Männer, und Männer sind sowohl geistig als auch körperlich Frauen. Frauen haben oft eine männliche Anziehungskraft.“

Mit unserem heutigen Wissen über die Grundlagen des Stoffwechsels des menschlichen Körpers und seiner Steuerung durch Hormone und dem geisteswissenschaftlichen Wissen, dass physisch wesentliche Prozesse durch die saturnischen Wesenheiten (Devas) niederer Natur ausgedrückt werden, sollte es möglich sein, sich dieser so brisanten Frage zu nähern. Interpretiert man die Ausführungen des tibetischen Meisters D.K. in den Büchern A. Baileys und die zitierten Texte R. Steiners, so kann ein sinnvoller Weg des Umgangs mit den „Trieben“ nur in einem ausgewogenen Verhältnis gefunden werden.

Mögliche Extreme in beide Richtungen sollten vermieden werden, die erzwungene Askese ebenso wie ein extrem triebhaftes Leben als Sinn des Daseins.

Verallgemeinernd kann gesagt werden: Je mehr sich das selbstherrlich Männliche, verbunden mit der Abwertung bzw. Unterdrückung des Weiblichen, sich kulturell auslebt, desto stärker wird geistig gesehen eine unselige Verbindung eingegangen zu jenen hinter dem Physischen stehenden negativen Kräften, welche Gewalt und Unterdrückung fördern.

Beobachtet man die Extreme eines überschießenden triebhaften Lebens, so wird schnell deren Suchtcharakter erkennbar. Wenn wir uns dann den Sonderformen der gleichgeschlechtlichen Beziehung zuwenden, erstaunt die oft schrille Selbstdarstellung und offensive Verteidigung der Lebensweise durch Teile dieser Gruppierungen. Tiefgründig betrachtet ist dies ein Ausdruck des versteckten Minderheitsempfindens gegenüber der heterogenen Lebensweise. Die von den betroffenen Gruppen geforderte Toleranz sei gewährt, verbunden mit der Bitte, die schrillen und teilweise aggressiven Äußerlichkeiten zurückzufahren. Und selbstverständlich entspricht auch jegliche Form von Ausgrenzung nicht einer geistigen Haltung.

Seit einiger Zeit gibt es leider wieder zunehmende Anfeindungen und scheinmoralisch begründete Verurteilungen. Es wäre zu prüfen, ob eine geringere optische Präsenz der Selbstdarstellung nicht förderlicher ist.

Für alle Menschen gehört zu einem ausgewogenen Lebensstil das  Interesse an den geistig-ethischen Aspekten  in der Kultur, als Gegengewicht zum Triebleben. Wissenschaft und Kultur sind hier anspruchsvoller gemeint als diese auf teilweise niedrigstem Niveau in den Medien dargeboten werden. Als Maßstab mag ein Zeitaufwandsverhältnis dienen. Wenn der Zeitaufwand, um dem Triebleben nachzugehen, in Vorbereitung und Ausübung ein bestimmtes Ausmaß einnimmt, dann sollte dem Kulturellen in Literatur, geistiger Wissenschaft, Kunst und Musik mindestens die gleiche Zeit gewidmet werden, besser noch mehr, neben der Arbeit zum Broterwerb und den Alltagsdingen.

Zum Schluss sei mit großem Ernst auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen, mindestens bis zum 18. Lebensjahr, hingewiesen. Ein Werben und Anpreisen für die Sonderformen des sexuellen Lebensstils ist für ihre Identitätsfindung äußerst schädlich und die werbefinanzierten Medien, die gerade für diese Bereiche des Lebens eine Vorliebe zeigen, tragen eine Verantwortung für ihr Tun und sollten sich korrigieren.

Jeder geschulte und Menschenliebe praktizierende Theosoph wird den hier angesprochenen Gruppen der Sonderformen Toleranz entgegenbringen, wenn sie ihren Lebensstil nicht mit einer unsinnigen Ideologie und Pseudowissenschaft verbinden.

Für den studierenden Theosophen ist es das Ziel, den gesunden altersgemäßen Mittelweg einzuschlagen, wie es im Text dargelegt worden ist. Wenn eine Unabhängigkeit vom Triebimpuls gelingt, ohne zwanghafte Unterdrückung, ergänzt es den geistigen Weg erheblich. Alleine für sich betrachtet, als Selbstzweck, ist die Unabhängigkeit geistig gesehen ohne Wert.