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[Spiegel]: Sie waren im Jahr 2000 dabei, als Jassir Arafat in Camp David eine Vereinbarung mit Israels damaligem Premierminister Ehud Barak und US-Präsident Bill Clinton über eine Zweistaatenlösung ablehnte. Manche sagen, es gäbe schon seit 20 Jahren Frieden, wenn sich die Palästinenser auf dieses Abkommen eingelassen hätten?

[Ross]: Dem stimme ich zu. Ganz genau. Ich habe kurz vor der Coronakrise mit einem der ehemaligen palästinensischen Verhandlungsführer zu Abend gegessen, und er sagte zu mir: Können Sie sich vorstellen, wo wir jetzt stehen würden, wenn wir zu den Clinton-Parametern vom Dezember 2000 Ja gesagt hätten? Die Palästinenser hätten jetzt ihren eigenen Staat, mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Es ist eine Tragödie für die Palästinenser, dass sie damals nicht Ja gesagt haben.

Dennis Ross, Jahrgang 1948, zählt in den USA zu den besten Kennern des Nahostkonflikts. Der frühere Spitzendiplomat diente in den Neunzigerjahren sowohl unter Präsident George H.W. Bush als auch unter Präsident Bill Clinton als amerikanischer Verhandlungsführer für den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern. Später beriet er US-Präsident Barack Obama in führender Funktion im Weißen Haus bei den Themen Iran und Nahost. Ross lehrt an der Georgetown University in Washington, D.C., und arbeitet am Thinktank Washington Institute for near East Policy.

So wenig wie Arafat erwarten konnte, ganz Israel vertreiben zu können, so wenig wird Israel heute die Palästinenser vertreiben können. Diese historische Ablehnung eines Kompromisses durch Arafat (wohl auch auf Druck anderer Staaten des Nahen Ostens und weiter östlich), ist ein Drama von weitreichender Bedeutung und Wirkung, wie man jetzt im Gazastreifen sieht. Die aktuelle politische Entwicklung in Israel mit der „konservativsten Regierung in ihrer Geschichte“ (US-Präsident Biden) und ihren wahllosen Bombardierungen macht eine Lösung wie im Jahr 2000 kaum noch möglich. Ebenso ist der immer weiter erstarkende Fundamentalismus im Islam, der keine andere Lösung wahrnehmen will als die vollkommene Zerstörung und Auslöschung Israels, eine massive Barriere gegen eine solche Lösung.

Der Focus ist jedoch noch weit übergreifender auf die Weltlage zu richten.

China mit einem unstillbaren Verlangen den Planeten wirtschaftlich zu unterjochen.

Russland mit Großmachtphantasien, die völlig von den Realitäten im Inneren abweichen und nur noch dem Augenschein nach aufrechterhalten werden können, weil in den Raketensilos Atomsprengköpfe lauern.

Die USA, seit dem erlogenen Irakkrieg als Weltmacht ethisch versagend, in Gefahr, die Demokratie endgültig einer dunklen Gestalt zum Fraß vorzuwerfen, und im Inneren ins tiefe Mittelalter menschenfeindlicher Religion zurückgefallen.

In diesen Entwicklungen, die das menschliche Abwerten und das Machtstreben des narzisstischen Egoismus propagieren, kultiviert sich weltweit das Lügen und stranguliert die Wahrheit.

Wird es einen Messias geben? Wie sollte Er sich offenbaren zwischen allen Scheinheiligen? Wie sollte eine äußere Offenbarung Seine Glaubwürdigkeit aufrechterhalten, und mit welcher entscheidenden Anzahl ließe sich diese durchsetzen? In welcher äußeren Form, auf welchem Gebiet menschlichen serösen Handels? In der Politik? In der Erziehung? Ist es richtig sich zurückzulehnen und auf Ihn oder Sie zu warten? Wie lange warten?

Es ist unwahrscheinlich, dass es in den nächsten 40 Jahren einen Erlöser geben wird und es wäre hilfreich, wenn jeder der darauf wartet ein Programm entwirft wie ER/SIE weltweite Präsenz erreichen kann.

Christus lehrte in kleinem Kreis und scheiterte schon in der – damals großen – Stadt an Lügen und Fundamentalismen. Jeder neue geistige Impuls braucht Jahrzehnte, bis er wirksam wird.

Wir sehen die derzeit einzige Möglichkeit darin, in zwei Richtungen zu agieren:

Die in den letzten hundert Jahren gegebenen universalen Lehren aufzufrischen, verbindend und erläuternd, und zeitgemäß darzubieten. Dieser Impuls sei für jene von Nutzen, die schon Vorkenntnisse haben. Wir haben ihn begonnen und setzen ihn fort.

Darüber hinaus bleibt nur, die Essenz der Lehre in unverfälschter, prägnanter und komprimierter Form den bislang Unbedarften anzubieten für ihr geistiges Herz ohne jede Kritik an ihrem Leben und ohne Angst als Antrieb zu verwenden.

Diesen Weg wollen wir gehen. Dafür braucht es geronnene geistige Substanz in Form von Kapital zur freien Verfügung. Die Methode zur Verbreitung muss modern sein und den Charakter einer Kampagne haben. Das Wort steht im Zentrum, nicht Personen. Nicht umsonst hat der ursprüngliche Initiator dieser Arbeit Wert auf Anonymität gelegt.

Wir werden demnächst um Spenden bitten, mit denen es möglich werden soll, eine umfangreichere Spendenkampagne zu starten, aus der dann die Kampagne des „Wortes“ gespeist werden kann.