Wegmarke 43

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Die seit jeher bestehende Freiheit der Menschheit, eigene Entscheidungen zu treffen, führte in den letzten 100 Jahren (mit Höhen und Tiefen) zu genügend Möglichkeiten für eine Entwicklung in Freiheit ohne Krieg. Gab es nach dem Weltkrieg, durchaus Phasen, die auf eine bessere Zukunft hoffen ließen, so ist diese Entwicklung heute global gesehen rückläufig. Das dunkle Übel des Faschismus ist in digitalem und physischem Gewand zurückgekehrt und breitet sich wie eine hochansteckende Epidemie aus.

Wenn heute das in den Büchern des tibetischen Meisters D.K. skizzierte Bild eines kommenden hohen Vertreters der geistigen Hierarchie (in den Legenden als Reiter auf dem weißen Pferd beschrieben) auf die jene Person angewendet wird, die sich anschickt, die Demokratie in den USA zu zerstören, wird diese Erwartung hinfällig. Ebenso wird der Begriff „Messias“ fälschlicherweise auf diese Person angewandt. Mit dieser unverzeihlichen Verirrung hat sich die evangelikale Bewegung in den USA zutiefst „versündigt“. Die unethischen Inhalte des Alten Testaments sind Gift für das Denken (mental) und Fühlen (astral).

Die geistige Hierarchie der Fortgeschrittenen hat sich endgültig von ihren physischen Außenposten zurückgezogen. Ihre Mitglieder bzw. deren Repräsentanten sind physisch nicht mehr als Gurus zu betrachten. Der Status eines spirituellen Lehrers ist auf eine höhere Ebene in der feinstofflichen Welt gehoben worden

Wer sich aus der feinstofflichen Welt bewusst inkarniert, um zu helfen, vermittelt einen aktuellen Stand der Lehre (sofern dies ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist), und versucht, in den verschiedensten Lebensbereichen im Sinne der spirituellen Ethik zu wirken.

Noch vor 100 Jahren war die weitgehende Beherrschung der zweiten Stufe der Einweihung (Gefühle wie Hass und Angst kontrollieren zu können und über das Persönliche hinaus ein wahres Mitgefühl für die Menschheit zu zeigen genügende Voraussetzung für den Kontakt mit der feinstofflichen Welt und für die Mitarbeit im Physischen. Heute hingegen ist zusätzlich ein ausreichender Fundus an Wissen über die theosophischen Lehren erforderlich. Mit anderen Worten: Das beständige Licht in der Seele muss durch spirituelles Wissen und Entwicklung auf der Mentalebene deutlich verstärkt werden. Nur so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Zusammenarbeit mit der Hierarchie während des physischen Lebens, wenn auch oft nur unbewusst. Nach Vollendung der dritten Stufe der Einweihung, die für die geistige Hierarchie an der Qualität des Lichtes in der Seele deutlich erkennbar ist, wird dieser Mensch auf einer der zahlreichen „Inseln“ in der feinstofflichen Welt sesshaft und damit Mitglied eines Ashrams. Erst ab diesem Zeitpunkt kann von einer direkten Beziehung zum Zentrum des jeweiligen Ashrams im Sinne eines Kontaktes zum Lehrer oder anders gesagt zum Meister gesprochen werden. Ein Springen von Insel zu Insel findet nach den Richtlinien der Bruderschaft nicht statt. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Zusammenarbeit ausgeschlossen ist. Sie ist das Ziel und der Anspruch an die gesamte Gruppe der subtilen Inselwelt.

Die geforderte Ethik ist in den theosophischen Lehren für jedermann zugänglich beschrieben, muss praktiziert werden. Das Grundwissen und Teile des fortgeschrittenen Wissens sind in den über 100 Texten dieser Website beispielhaft dargestellt. Es steht jedem frei, es in der vorhandenen Literatur zu vertiefen und zu ergänzen.

Die Konstitution der spirituellen Hierarchie mit ihren Ashrams, den Meistern (Eingeweihten) und Schülern hat durch den Weggang des Meisters Morya einen Verlust erlitten, er wird vermisst. Seine Nachfolge ist in Arbeit.

Ein Text aus den Tagebüchern H. Roerichs soll an dieser Stelle an Mahatma Morya erinnern:

Tagebuch 20.11.31

„Die Begriffe des Willens müssen klar erkannt und abgegrenzt werden. Der zerebrale (Gehirn) Wille ist zur Hochburg des Westens geworden, während der Osten in der Hochburg des Herzens geblieben ist. Bei der Suggestion benutzt der westliche Hypnotiseur den Willen, indem er die Zentren der Gliedmaßen und der Augen anspannt; aber diese Emanation ist nicht nur bald erschöpft, sondern führt auch zu Ermüdung und wirkt vor allem auf eine sehr geringe Distanz. Mit willentlicher Suggestion ist räumliches Erreichen unmöglich, aber das Herz des Ostens braucht die Glieder nicht anzustrengen, drückt die Energie nicht unnötig, sondern sendet seine Gedanken ohne Einschränkung des Ortes. Die Herzsuggestion als ein natürlicher Kommunikationskanal schadet weder dem Suggestor noch dem Empfänger. Der westliche Weg ist ständig von außen sichtbar, aber der östliche Weg hat nichts Äußerliches, im Gegenteil, der Suggestor sieht den Empfänger nicht an, denn er hat in seinem Herzen ein Bild des Ziels. Es gibt viele unbestrittene Vorteile der Herzarbeit, aber sie erfordert vor allem ein Bewusstsein für die Bedeutung des Herzens.“

Das von uns gegebene Herzmantra, die Begrüßung des Lichtes in der Seele, entspricht voll und ganz der oben zitierten Beschreibung.

Wenn, ohne Verfälschung oder Veränderung des Textes, aus der Anwendung eine langsam wachsende Gruppe in der äußeren Welt entsteht, kann die Wirkung doppelt hilfreich sein: einerseits mehr Seelen während und nach der physischen Inkarnation den Übergang zur Kooperation zu ermöglichen und andererseits den Funken der Hoffnung zur Lösung der negativen globalen Entwicklung zu verstärken und damit die Möglichkeit der Umkehr zum Guten zu unterstützen. Das Mantra kann innerlich gebetet, meditiert oder gesungen werden, die größte Wirkung hat wie immer das Einfache. Alle Erlösungssüchtigen, die im „Channeling“ Kontakt und Fortschritt mit egoistischer Note suchen, könnten in der Teilnahme an diesem theosophischen Dienst einen Ausweg aus ihrer paradoxen Situation finden (siehe Wegmarke 42). Wer befreit werden will, muss anderen helfen, den Weg der Befreiung zu gehen.