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Die theosophische Haltung

Theosophinnen und Theosophen nehmen aktiv am Weltgeschehen teil und verfolgen sowohl positive als auch kritische Nachrichten zur Weltlage. Dabei stützen sie sich auf seriöse und fundierte Informationsquellen und sind sich der unterschiedlichen Arbeitsweisen der verschiedenen Medien bewusst (Stichworte: Propaganda, Fake News, Trollfabriken, Desinformationskampagnen, Verschwörungstheorien etc.).

Ihnen ist bewusst, dass in unserem modernen Informationszeitalter der schnellen Massenmedien zunehmend Lügen und Verfälschungen mit destruktiver Absicht verbreitet werden. Diese betrachten sie als eine wirkungsvolle, schädigende Waffe.

Das persönliche Leben wird vernünftig und bedacht gestaltet, um den Aufgaben in Partnerschaft und Familie gerecht zu werden. Die Möglichkeit, sich intensiv mit theosophischen Lehren zu beschäftigen, ergibt sich oft erst ab einem Alter von über 60 Jahren. Der Fortschritt in diesem Alter wird jedoch beeinflusst von den Studien und der geistigen Schulung, die in den Jahrzehnten zuvor „nebenher” absolviert wurden. Das Zeitalter der geistigen Schulung im Mönchstum, in behüteten Klöstern und geschützten Einsiedeleien ist vorüber.

Theosophische Schulung zielt darauf ab, das Denken in ein lebendiges Format zu bringen. Hierfür können die über 100 bereitgestellten Texte auf theosophy-contemporary.com (wie z. B. der Text „In Bewegung“, der über die integrierte Suchfunktion auffindbar ist) sowie weitere Quellen herangezogen werden. Die drei von uns benannten zentralen Lehren (Rudolf Steiners Anthroposophie, Agni Yoga und die von Alice Bailey herausgegebenen Werke des Tibeters) stammen alle aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Dieser Zeitfaktor muss im vertiefenden Studium stets bedacht werden. Für die Entwicklung eines lebendigen Denkens muss unbedingt der „gesunde Menschenverstand“ mit einbezogen werden.

Um einen Ansatz für „bewegtes“ Denken zu veranschaulichen, lässt sich Tolkiens „Herr der Ringe“-Saga als Analogie heranziehen. Die dargestellten Teilnehmer am Geschehen – oder „Wesenheiten” – lassen sich grob in vier Gruppen einteilen:

  • Die Hobbits und Menschen
  • Die Herrscher und Könige verschiedener Völker
  • Die Elben als eine in vielen Merkmalen abweichende Gruppe von Wesenheiten.
  • Die Zauberer oder Istari.

Erwähnenswert in der Sage ist außerdem die Gruppe der Zwerge mit ihrem Protagonisten Gimli. Sie stehen stellvertretend für die große Gruppe der Elementarwesen, die sich der direkten Wahrnehmung der Menschen unserer Zeit entziehen.

Tolkien vereint diese Gruppen im gemeinsamen Kampf gegen das Böse, das durch Wesen personifiziert wird, die selbst diesen Gruppen angehören.

Dass sich diese Gruppen über Äonen voneinander entfernt haben, kann als Ergebnis in der heutigen Realität konstatiert werden.

Spekulationen, Tolkiens Darstellung beziehe sich auf die beiden Weltkriege, erklären die tiefere Gemeinsamkeit des Geschehens nur unzureichend. Die Lehren Rudolf Steiners berichten hingegen ausführlich über weit zurückliegende Geschichtsabschnitte der menschlichen Evolution. Damals existierte die Gemeinsamkeit der verschiedenen Gruppen und Naturreiche noch, ähnlich wie in Tolkiens Sage dargestellt. Menschen und Hobbits bildeten eine Gruppe, Elben oder Devas/Engel eine eigene. In der Frühzeit lebten letztere noch in für Menschen zugänglichen Regionen des Planeten. Eine weitere Gruppe bildeten die Herrscher und Könige, von denen viele ursprünglich aus anderen „Universen“ oder von höheren Planeten kamen und die Evolution förderten.

Menschen und Halblinge haben sich derart stark durchmischt, dass eine getrennte Wahrnehmung nicht mehr möglich ist. Die Herrscher und ursprünglichen Könige, die mit viel Erfahrung und Wissen in die Evolution eingestiegen sind, entzogen sich den normalen Sinnen. Sie sind nun in den Bruderschaften verschiedener Genese auf der Astral- und Mentalebene beheimatet. Der Durchschnittsmensch hat nur noch eine schwache, rudimentäre Erinnerung an ihre mögliche Existenz. Sowohl die „Weißen“ als auch die „Schwarzen“ entzogen sich gemäß dem kosmischen Gesetz des „Freien Willens“, der in der Menschheit entwickelt werden soll, der direkten Wahrnehmung. Die Devas oder Engelhierarchien haben weiterhin ihren eigenen Bereich und Status innerhalb ihrer eigenen, parallel verlaufenden Evolution mit einer besonderen, für Menschen unsichtbaren Aufgabe. Die Gruppe der „Dunklen” ist allerdings auf der Ebene der niederen Instinkte und Gefühle stehen geblieben.

Liest man Tolkiens Sage unter dieser Prämisse, manifestiert sich Folgendes: Der Urkonflikt, woher auch immer er stammt und sich in Kriegen und verschiedensten Kämpfen auslebt, existiert weiterhin – und in der aktuellen Zeit mehr denn je. Tolkien gelingt es, diesen Konflikt als zentrales Muster darzustellen.

Die Mitglieder der Weißen Bruderschaften verfügen durchaus über die in der Sage charakterisierten Temperamentsmerkmale und individuellen Eigenschaften. Sie haben sich jedoch inzwischen zu einer Bruderschaft verbunden, die sich seit Atlantis einer gemeinsamen Ethik verpflichtet hat. Die Meister der Weisheit als Teil der Weißen Bruderschaft sind nicht frei von irdischen Gefühlen und Gedanken. Ihre jetzige Verbundenheit beruht jedoch auf einer über Jahrtausende erworbenen ethischen Haltung, die von Menschlichkeit und Mitgefühl geprägt ist. Diejenigen, die nicht aus der irdischen Evolution weggewandert sind, nachdem sie Nachfolger aus der Menschheit eingeführt haben, haben sich der Förderung der Menschheit verschrieben, ohne in deren „freien Willen” einzugreifen. Den Theosophen wird empfohlen, der Bruderschaft mit Respekt und Realismus gedanklich zu begegnen, ohne sie zu profanisieren oder naiv zu überhöhen. Leider findet in dieser Zeit vieles statt, das in der Bruderschaft, die natürlich auch einen weiblichen Anteil hat, wenig oder keine Resonanz hervorruft.

Mit der folgenden Analogie zwischen Literatur und Menschheitsgeschichte aus theosophischer Perspektive soll ein Beispiel für lebendiges Denken als Voraussetzung für angestrebte höhere Kontakte gegeben werden.

Ein weiteres Beispiel, das hier nur angedeutet werden kann, stammt aus der Quantenphysik: Ein Materieteilchen kann sich an zwei Orten gleichzeitig befinden und die Veränderung eines Teilchens beeinflusst auch das andere. Wenn theosophisch über feinstoffliche Ebenen gesprochen wird, so ist damit die Möglichkeit verbunden, dass sich die Zustandsveränderung von Teilchen zu Teilchen über die feinstoffliche (ätherisch/astral) Ebene vermittelt. Dieses Phänomen markiert auch in der digitalen Welt die gedankliche Überschreitung der Grenze zum Feinstofflichen. Es kann als Muster für viele andere Phänomene verwendet werden.

Zum Abschluss folgt eine unvollständige Liste planetarer Konfliktfelder, die von Theosophen ohne Angst oder Panik, aber mit lebendigem Interesse verfolgt werden können oder sollten:

  • Kriege (Gab es in der Vergangenheit eine vergleichbare Anzahl?)
  • Naturzerstörung und Raubbau an den Ressourcen
  • Zunehmender Trinkwassermangel in vielen Ländern
  • Religiöser Fundamentalismus und Extremismus
  • Unterdrückung der weiblichen Hälfte der Menschheit
  • Autokratie und Bereicherung Einzelner auf Kosten der Allgemeinheit
  • Fälschung und Lüge in der Kommunikation
  • Regionale Überbevölkerung
  • Armut
  • Hunger
  • Gewalt
  • Genozid
  • Drogen aller Art
  • Der Mangel an einem fundierten Verständnis für Reinkarnation und Karma

Diese Aufzählung kann jeder Leser individuell ergänzen.