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Wegmarke 6

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Diese Wegmarke hat auch einen aktuellen Bezug zu den Wahlen in der Türkei.

Der dortige Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hat sich öffentlich als Angehöriger der alevitischen Glaubensgemeinschaft erklärt, einer zahlenmäßig kleinen Gemeinschaft mit langer Tradition. Die Aleviten sind über Jahrhunderte Verfolgungen und Pogromen ausgesetzt gewesen und tendenziell immer noch in dieser Situation. Der andauernde Konflikt, denen die Kurden in derTürkei, in Syrien und im Iran erleben, findet seinen tieferen Ursprung im alevitischen Glauben. Der Leser dieses Textes möge sich selbständig detaillierter darüber informieren.

Die Grundlagen von Glaube und Philosophie des Alevitentums gehen zurück bis in die Zeit Zarathustras und der zoroastrischen Philosophie. Ziel eines Aleviten ist die Erleuchtung und Vervollkommnung durch Werte wie Nächstenliebe, Bescheidenheit und Geduld. Humanismus und Universalismus prägen den alevitischen Glauben.

Es findet sich bei den Aleviten in den Grundsätzen für ein sinnvolles Leben Vieles, das mit den ethischen Grundsätzen des Agni Yoga übereinstimmt.

Einige Merkmale und Grundsätze dieser Gemeinschaft sind:

  • Es wird nicht religiös missioniert.
  • Frauen und Männer sind weitgehend gleichberechtigt, es gibt keine Lebenseinschränkungen für Frauen.
  • andere Religionen werden respektiert.

Die Gemeinschaft ist hierarchisch auf der Basis von Lebensalter und Erfahrung aufgebaut.

Die Mitglieder des alevitischen Glaubens gehen grundsätzlich von einer Reinkarnation der menschlichen Seele aus, ein Merkmal, das sich aus der Zeit Zarathustras erhalten hat.

Aufgrund der historischen und aktuellen Verfolgung und Unterdrückung, besonders in der Türkei, besteht eine gewisse Zurückhaltung in der Öffentlichkeit.

Natürlich hat es historisch in der Auslegung der religiösen Grundsätze des Zoroastrischen Abzweigungen und Verengungen gegeben. Im Grundsatz und überwiegend sind die obigen Kernsätze jedoch als Basis erhalten geblieben.

Wie unterschiedlich sich religiöse Impulse oder Philosophien entwickeln können, zeigt sich daran, dass sich sowohl die Aleviten als auch der schiitische Islam neben dem Propheten Mohammed auch auf seinen Schwiegersohn Ali als Inspirator berufen. Dabei hat das Alevitische zusätzlich den historischen Kernimpuls der Lehre des Zarathustra weiter bewahrt. Nur so kann die unterschiedliche Entwicklung annähernd erklärt werden. Ob die Aleviten sich als islamische oder als eigene Religion bzw. Philosophie verstehen, unterlag immer historischen Schwankungen.

Wir schließen mit dem Hinweis, der in den Tagebüchern von H. Roerich bestätigt wird: Zarathustra war eine bedeutende Inkarnation Mahatma Moryas. Sein Impuls lebt bis heute auch in dieser zahlenmäßig relativ kleinen Gemeinschaft von weltweit geschätzt 20 Millionen Mitgliedern.